Der Katzenhalter erkennt an einigen Anhaltspunkten, wann seine Katze in das gehobene Alter eintritt. Zum einen werden ihr Gelenke steifer, sodass die Katze selbst langsamer wird und/oder sich weniger gerne bewegt. Ihre körperliche Leistung nimmt ab, sodass sie ihr alte Sprungweite und -höhe nicht mehr einhalten kann. Eventuell leidet auch ihre Treffsicherheit und Balance unter dem fortgeschrittenen Alter. So kann es vorkommen, dass die Katze hin und wieder abstürzt. Da sie aber meistens auf ihren vier Pfoten aufkommt, bleiben größere Verletzungen meist aus.

Durch die zunehmende Steifheit kann die Katze womöglich nicht mehr alle Stellen zum Putzen erreichen, z. B. den hinteren Rücken oder den Bereich der Schwanzwurzel. Das Fell des sonst so sauberen und Hygiene bedachten Tieres kann dann struppig und schmutzig werden. In diesem Fall ist es dann sinnvoll, dass der Halter ihr an diesen Stellen mit dem Kamm und Bürste hilft. Dies gilt besonders bei Langhaarkatzen, da dieses Fell noch schneller verfilzt als bei Kurzhaarigen.

Die Katze wird im Alter ruhiger und zieht sich aus dem aktiven Geschehen immer mehr zurück. Häufig trifft man sie nun auf ihren Lieblingsplätzen an, die meist erhöht, sonnig und weich sind. Von dort aus nimmt sie als stille Beobachterin am Leben "ihrer" Menschen teil. Die Intervalle des Schlafens werden länger, um die nötige Kraft und Energie für den hektischen Alltag zu tanken. Dabei tendieren ältere Katzen immer mehr dazu, zu Hause zu bleiben, statt hinauszugehen. Denn außerhalb des Hauses wird es für sie immer gefährlicher. Oft kann sie dann bei Rangeleien und Auseinandersetzungen mit jüngeren Artgenossen die Unterlegene sein.

Zudem erhöhen sich die Gefahrenquellen und Risiken (z. B. Autos) mit dem im Alter einhergehende Abnahme des Seh- und Hörvermögens. Der tägliche Rundgang wird dann enger um das eigene Heim gezogen, um im Fall des Falles schnell in den sicheren Hafen zu flüchten. Sogar Katzen, die in der gesamten Nachbarschaft als Raufbolde und Abenteurer bekannt waren, ziehen im Alter die Sicherheit beim Menschen vor und können zu einem anhänglichen Schmusekater werden.

Weiterhin arbeitet die hauseigene Abwehr der Katzen nicht mehr perfekt, sodass sich Krankheiten, Wehwehchens und Zipperleins häufen. Zahnwurzel- und Zahnfleischentzündungen kommen sehr oft vor. Sollte also eine Katze plötzlich und ohne ersichtlichen Grund das Trockenfutter verweigern, kann dies an den Schmerzen einer Entzündung im Maul liegen. Eine anderen altersbedingte Entzündung kommt im Bereich der Blase vor. Dieser schmerzhafte Absatz des Urins kann dann auch zu einem plötzlichen Verlust der Stubenreinheit führen. Dies sind nur einige der möglichen Krankheiten, die im gehobenen Katzenalter vorkommen können. Dadurch sollten die Intervalle des Tierarztbesuches nun kürzer sein als bei jungen Katzen. Denn Vorsicht ist auch bei Katzen besser als Nachsicht. Umso früher eine Krankheit erkannt wird, desto weniger Schmerzen hat das Tier und die Heilungschancen stehen dann auch besser. Zusätzlich sollte der Katzenhalter das Futter der Katze und ihrem Alter anpassen. Dafür gibt es spezielle Futtersorten für die Senioren im Zoofachhandel. Zusätzliche Fütterung von Vitamin-/Mineralstoff- oder Malzpasten sind außerdem hilfreich, um Mangelerscheinungen oder Verstopfung vorzubeugen.

Im Gegensatz zu Menschen können Katzen die altersbedingten Schwächen sehr viel länger hinauszögern als Menschen.

Doch ältere Tiere sind im Gegensatz zu Kätzchen bei weitem nicht mehr so neugierig und abendteuerlustig. Zum Teil empfinden sie sogar alles Neue als störend, wenn ihre Routine und dazugehörige Sicherheit durch einen Besuch oder die Ankunft eines Babys durcheinander gebracht wird.

So ist ein Umzug für die alte und gewohnheitsliebende Katze Stress pur! Auch die Anschaffung einer zweiten Katze, die die Langeweile des Seniors bekämpfen soll, kann als schwere Störung empfunden werde.

TIPP vom TIERARZT

Katzen haben im Gegensatz zu Menschen ein drittes Augenlid, die Nickhaut, die sich bei Schläfrigkeit vorschiebt. Fällt diese Nickhaut jedoch dauerhaft vor, kann dies ein Anzeichen für Schwäche oder sogar ernsthafte Krankheit sein. Man sollte sich dann umgehend mit dem Tierarzt in Verbindung setzen und das Tier untersuchen lassen.

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